Dezember
Ich konzentriere mich auf deine Augen, die ehrfürchtig meinen Blick suchen, mich zwingen, dich anzuschauen und deine Zunge, die meine Innenwände abtastet, bevor sie hoch gleitet und meine Klit umkreist.
Aktualisiert am Dezember 12, 2023
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December
Ich bin froh, dass ich so eine blühende Fantasie habe. Sie trägt mich in Zeiten der Abgeschiedenheit. In Zeiten, in denen kein Mann meinen Körper geschweige denn meine Seele entfacht. Vielleicht ist es ein Fluch, denn ich weiß, dass nur wenige meine Begierde triggern und aufrechterhalten können. Vielleicht bin ich zu anspruchsvoll. Vielleicht sehne ich mich aber auch nach Unvollkommenheit; mehrere Ex-Lover, die ich mir willkürlich zusammenbastele, die mich fingern, lecken, ficken und zu einer ultimativen Imagination erblühen.
Dezember-Melancholie holt mich ein, so wie jedes Jahr, nur fühlt es sich mit Sonne und luftfeuchten Temperaturen ganz anders an. Anstatt einer innigen Umarmung, wünsche ich mir jetzt nichts sehnlicher als eine Zunge, die all meine Öffnungen erkundet, während ich meinen Vibrator in nimmermüde Gebiete abtauchen lasse. Es braucht nicht viel, außer ein paar Worte, die ich in Gedanken wiederhole, wie ein Stimulus, der einfach sitzt und meinen ersten Orgasmus herauslockt.
„So ist es gut. Komm für mich!“
Prostata Feminina, der Ursprung des spritzenden Orgasmus.
Zwischen nassen Laken, geschwollenen Schamlippen, dem warmen Sekret an meinen Fingerspitzen, reibe ich den Vibrator wie einen prächtigen Schwanz und stelle mir vor, wie du am Bettende auftauchst, dich streichelst mit derselben Intensität, mit der ich den Vibrator befingere und ihn ab und an in meiner Pussy verschwinden lasse. Es ist die Distanz, die mich schwach werden lässt, der Anblick, wie du mit deinen männlichen Händen an deinem Ständer auf und abscheuerst, wie du mit einem animalischen Schnaufen zwischen meinem Gesicht und meinem Geschlecht hin und her wanderst, dabei das Tempo veränderst und deine Eichel fest zusammendrückst. Dieses Bild gehört zu meinen Lieblingsfantasien. Ich wünschte, ich könnte dich schmecken, dich tief in mich aufnehmen, meinen Speichel mit deinem Sekret vereinen, deinen aderbehafteten Schaft bis zur Eichel küssen, liebkosen, necken, bis du genug hast, mich zurück schubst und mit einem langen langsamen Stoß meine Öffnung penetrierst. Nichts dergleichen passiert, du bleibst beharrlich und bewegst deine Hände über deine Länge auf und ab.
Du sagst: „Gefällt dir das?“
Und ich sage: „Noch mehr würde es mir gefallen, wenn du zu mir kommst und mich berührst.“
Du sagst: „Das kann ich leider nicht tun.“
Und ich sage: „Das ist schade.“
Ich offenbare mich dir komplett, zeige dir mein Verlangen, indem ich den Vibrator tief in mich schiebe, den Rhythmus beibehalte und darauf warte, ausgefüllt zu werden. Erlösung kommt schnell, sie erhebt sich wie ein Phönix aus der Asche, eine dreifachgespaltene Zunge, die sich an meinem Geschlecht austobt, während meine Gedanken um diese Worte kreisen. „Das ist schade!“
Seufzend rekle ich mich, meine Finger krallen sich in dunkle Locken; ich kenn dich gut genug. Du hast die geschickteste und eifrigste Zunge, die ich je gespürt habe. Ich sehe es direkt vor mir, dein Schopf vergraben zwischen meinen gespreizten Schenkeln, bevor ich dich nach unten drücke und dabei auf meine resignierte Vision starre, die immer noch stoisch am Bettende sitzt und heftig masturbiert. Das Bild verblasst, ich konzentriere mich voll und ganz auf dich, auf deine Augen, die ehrfürchtig meinen Blick suchen, mich zwingen, dich anzuschauen und deine Zunge, die meine Innenwände abtastet, bevor sie hoch gleitet und meine Klit umkreist.
Ich sage: „Ich liebe deine Zunge so sehr wie deine Hände, bitte fingere mich.“
Du sagst: „Alles, was du willst.“
Ich sage: „Wann ging es mal nicht um mich.“
Und du sagst: „Niemals.“
Im Wechselspiel zwischen Fingern und Zunge, zwischen Anus und Pussy bringst du mich in höchste Ekstase. Der Vibrator zittert an meiner Klit, als ich dir meine heiligsten Säfte schenke. Du trinkst mich aus, verschwendest keinen Tropfen und ich beginne völlig abzudriften.
Vor meinem inneren Auge entfalten sich die wunderschönsten Szenarien, Momente, die im realen Leben nur halb so schön wären. Ich sehe alles, die Ablehnung, die Anbetung, Liebhaber, die kommen und gehen, mich befriedigen, mehr oder weniger. Wann waren wir jemals so aufrichtig wie in jenen Augenblicken, als uns die Lust überrollte und wir einem Orgasmus nach dem anderen mit Dankbarkeit entgegenschritten? Wann hab ich aufgehört zu suchen? Wehmütig zehre ich an den Erinnerungen, den Fantasien. Dezember trachtet nach Nähe, Dezember hinterfragt … immer. Die Sehnsucht und all die Begierden sind verankert in der glorreichen Nässe an meinen Fingern, an denen ich sauge, als wären sie der einzige Beweis meiner Existenz. Eine Existenz, die unabhängig von anderen ist, die sich zum ersten Mal spürt und wahrnimmt; das ist wahrhaftige Liebe.
Dezember-Melancholie holt mich ein, so wie jedes Jahr, nur fühlt es sich mit Sonne und luftfeuchten Temperaturen ganz anders an. Die Nässe verschwindet jedoch nie, sie wird nur stärker mit jedem weiteren Monat der unberührt vergeht.