Erotica

Staub der Tage

Es ist heiß, glitschig, die Vibrationen kitzeln meine Haut. Mir gefällt ihr dabei zuzusehen, wie sie versucht, keinerlei Aufmerksamkeit zu erregen und gleichzeitig fast den Verstand verliert. Mir gefällt, wie sie mich dabei anschaut, mit halbgeöffneten Lidern und Lippen, ihre Haltung, die mit jeder Erschütterung aus dem Takt gerät.

Von Anne Lomberg am Oktober 8, 2023 -
Aktualisiert am Oktober 26, 2023

Auch auf Englisch verfügbar
Dust of Days

Ich denke an Margot, während ich einen tiefen Zug meiner Zigarette einatme. Der Qualm fühlt sich erholsam an, fast wie Balsam. Es ist immer der letzte Zug, der mich melancholisch macht, während ich unter der Markise des Restaurants im Regen stehe. Wann haben wir aufgehört, miteinander zu reden? Und mit Reden meine ich nicht die gewöhnlichen Dinge, die so am Tage passieren, sondern dem Austausch von Wünschen, Verletzlichkeiten, Ängsten. Dinge, die uns am Anfang, als wir uns kennenlernten, so euphorisch gemacht haben. Ich konnte sie nur mit meinen Blicken berühren und dabei wurde sie ganz weich. Die letzte Asche samt Glut fällt auf meinen Lederschuh, der Regen wird sie schon wegtragen, sage ich zu mir selbst, während ich kopfschüttelnd auf meine Uhr blicke und mich dann entscheide, den übrig gebliebenen Filter in meiner Hand zur Mülltonne auf der anderen Straßenseite zu bringen. Ich ziehe mir mein Jackett über den Kopf, überspringe ein paar Pfützen auf dem Weg, bevor ich mich wieder an dieselbe Stelle positioniere und ungeduldig warte. Sie war heute Morgen seltsam distanziert, wir haben kaum ein Wort gewechselt und ich frage mich, wie lang wir noch so nebeneinander her leben. So sollte es nicht sein, aber wahrscheinlich sind wir nur ein weiteres Exemplar todgeweihter Ehen. Paare, die wie Zombies Tag ein und Tag ihren Routinen nachgehen, der Welt präsentieren, dass sie ein glückliches Leben führen, mit all den vorzeigbaren Reichtümern, die so eine Ehe mit sich bringt. Stattdessen ersticken sie in Einsamkeit und all die vorzeigbaren Reichtümer verkommen zu einer Farce aus trügerischer Heuchelei. Ich atme seufzend aus, blicke ein weiteres Mal auf meine Uhr, als das Taxi direkt vor meiner Nase hält, sodass ich für einen Moment meine lieblose Ehe vergesse. 

„Schön, dass du es noch geschafft hast.“, sage ich mit gespielter Ernsthaftigkeit, während ich die Tür öffne und sie mit High Heels auf den nassen Gehweg tritt. Mit einer großen Armbewegung führe ich mein Jackett über unsere beiden Köpfe und eile mit ihr zurück unter die Markise des Restaurants. „Ich weiß. Es tut mir leid.“, erwidert sie und richtet ihre Frisur, wobei ich ihren schelmischen Unterton laut und deutlich wahrnehme. „Es kommt nicht wieder vor, ich verspreche es.“, ihr Gesicht wird ganz reumütig, als sie auf ihre Unterlippe beißt und ich kann nicht anders, als sie an mich zu ziehen und ihr einen intensiven Kuss zu verpassen. Ihre Lippen schmecken nach Kokos und irgendeiner anderen Zutat, die ich nicht definieren kann. Muss wohl an ihrem blutroten Lippenstift liegen. „Trägst du es?“, frage ich, während sie mit ihren langen Wimpern hindurch zu mir nach oben schaut und mit ihrem Handrücken versucht, ihren Mund sorgfältig abzutupfen. „Ich nehme an, das musst du wohl selbst rausfinden.“ Da ist er wieder, dieser schelmische Unterton, der mich dazu bringt, sie am liebsten gefügig zu machen. Stattdessen folge ich ihr stillschweigend ins Restaurant.


In der hintersten Ecke wartet bereits ein gedeckter Tisch mit einer Flasche Cabernet und zwei Gläsern, wobei eins zuvor geleert wurde, von mir. Der Kellner nimmt ihr den dunkelgrauen Kaschmirmantel ab und sie streift sich ihr enges Kleid zurecht, bevor sie sich setzt und lose Strähnen über ihre nackten Schultern gleiten. Für einen Augenblick halte ich inne und beobachte ihren erwartungsvollen Blick, bis ich mich ihr schließlich gegenübersetze. Der Tisch ist klein, wenn ich mich ganz weit nach vorn beuge, würden sich unsere Knie subtil berühren. Allein der Gedanke turnt mich an, aber ich warte, während sie mir Geschichten von ihrem Tag erzählt, wie unglaublich hektisch doch alles war und dass sie froh ist, endlich mit mir hier zu sitzen, um abzuschalten. Auch ich freue mich, endlich abzuschalten. Sie in meiner Nähe zu haben, beruhigt mich und zu wissen, dass ich der derjenige bin, der ihr Genuss bereiten wird, erfüllt mich zutiefst. Nachdem ich dem Kellner zu verstehen gegeben habe, dass ich mich selbst um den Wein kümmere und mich bemerkbar mache, wenn wir mehr brauchen, machte er eine kleine Verbeugung, die mir seltsam aufgesetzt vorkam und verschwand.

Ich habe mein Jackett nicht abgelegt und greife in die linke Brusttasche. Das kühle Metall empfängt mich, meine Finger wandern sanft über die Struktur. „Jetzt habe ich so viel von mir gesprochen. Wie geht es dir denn? Wie war dein Tag?“, fragt sie und zieht ihre Strähnen hinter die Ohren. Es wirkt fast, als wäre sie nervös. Ich kann es an ihren Wangen sehen, die sich allmählich verfärben und auch ihre Haltung versteift sich, während sie ihre Schenkel übereinanderschlägt und noch einmal überprüft, ob ihr Kleid richtig sitzt. „Spreiz deine Beine.“, sage ich leise, aber bestimmt. Ich kann mir nicht anders helfen. Diese Frau ist so sexy mit ihrer neckischen Art und so schnell aus ihrer Reserve zu locken. Ein Widerspruch, der meinen Jagdinstinkt weckt. Sie räuspert sich kurz, beugt sich etwas nach vorn, um sich dann wieder anzulehnen und ihre Schenkel langsam voneinander zu lösen. „Ich bin kein Freund von Small Talk. Wenn ich mich mit dir treffe, möchte ich direkt in die Tiefe gehen und mit Tiefe meine ich deine Lust heraufzubeschwören, was mir wiederum Lust beschert.“, mit einer verstohlenen Geste nehme ich das kleine Gerät aus meiner Brusttasche und lege es auf meinen Schoß, während ich uns beiden etwas Rotwein einschenke. „Also trägst du es?“, schaue ich sie auffordernd an und hebe mein Glas, um mit ihr anzustoßen. Sie lehnt sich nach vorn, um mir entgegenzukommen, als sie ihr Glas wegzieht. „Ich sagte doch, das musst du schon selbst rausfinden.“ Lässig lässt sie sich zurückfallen, während sie den Wein an ihre vollen roten Lippen führt und ein großer Schluck ihre Kehle hinunterläuft. Die reinste Verlockung. Hier mit ihr ignoriere ich all meine Probleme. Nur für einen Abend möchte ich die Unbeschwertheit der ersten Liebe erfahren, wenn Menschen sich begegnen und plötzlich alles möglich erscheint.

Mit dem metallischen Ding, nicht größer als ein Autoschlüssel spiele ich zwischen meinen Fingern, drehe es einmal nach links und einmal nach rechts, bevor ich schließlich einen Knopf betätige. Der Tisch bietet den perfekten Schutz für ungewollte Blicke, sodass ich bis nach vorn rücke, um ihre Knie zu berühren. Ihr Gesicht entspannt sich und ihre Augen schließen sich unter den dichten Wimpern. Stück für Stück bahne ich mir meinen Weg unter den zarten Stoff ihres Kleides. Ich muss ihre Haut berühren, aber noch wichtiger herausfinden, ob sie sich an unsere Abmachung gehalten hat. Je näher ich meine Finger zu ihrer glorreichen Fotze führe, je wärmer und feuchter wird es. Ihre Haut ist die zarteste, die ich je gespürt habe. Sie fühlt sich wie Pergament auf Füllwatte an, prall und weich. Ihr Ausdruck verrät Erregung. Auch wenn sie sich am liebsten komplett dem Gefühl hingeben würde, versucht sie Anstand zu bewahren und stützt ihren Kopf auf einen ihrer Unterarme. Ihre Wangen erröten und ihre Lippen spreizen sich genau wie ihre Schenkel, die mir nun vollen Zugang gewähren. Während meine Fingerspitzen ihre unbedeckten Schamlippen berühren und ich sanft die Nässe um ihr Geschlecht herum verschmiere, drücke ich erneut auf das kleine Gerät, um mir Klarheit zu verschaffen. Ihr entweicht ein kleiner Seufzer, unsere Augen verlassen einander nie. Sie vertraut mir, so wie ich ihr.

Langsam schiebe ich meine Finger gegen ihre Öffnung und führe nur die Kuppe meines Zeigefingers ein. Es vibriert. Sie hat mich nicht enttäuscht. Ihre Innenwände zucken, sodass ich mit den Geschwindigkeiten variiere, um selbst zu spüren, wie es sich anfühlt. Es ist heiß, glitschig, die Vibrationen kitzeln meine Haut. Mir gefällt ihr dabei zuzusehen, wie sie versucht, keinerlei Aufmerksamkeit zu erregen und gleichzeitig fast den Verstand verliert, während der Vibrator parallel zu meinem Finger in ihrer Muschi rotiert. Mir gefällt, wie sie mich dabei anschaut, mit halbgeöffneten Lidern und Lippen, ihre Haltung, die mit jeder Erschütterung aus dem Takt gerät. „Frag mich noch mal, wie mein Tag war.“, sage ich und ziehe sanft meinen Finger aus ihr heraus, um ihre Schamlippen zu streicheln. Ich benutze dabei alle meine Finger, die mittlerweile so nass sind, dass ich sie mir am liebsten in den Mund stecken würde. Sie schluckt und seufzt, dreht immer wieder ihren Kopf zur Seite, vergraben in ihrer Handfläche. „Ich ähm … Wie war dein Tag?“

Nebengeräusche werden lauter. Ich vernehme das Klirren von Geschirr, dumpfes Gerede und vorgetäuschte Lacher, leise Klaviermusik aus den Boxen über mir, Schritte, die sich nähern und wieder entfernen. Ich rieche die erdige Regenluft, die bei jedem neuen Besucher oder jenen, die sich bereits verabschieden, in meiner Nase aufsteigt. Sogar der Geruch ihrer Süße empfängt mich, während ich einen Finger nach dem anderen wieder in sie stoße, ihre Empfänglichkeit aufsauge und dabei in erwartungsvolle Augen blicke.

„Mein Tag konnte nicht standhalten mit den Ereignissen des Abends. Ich hab auf dich gewartet, Margot … vielleicht mein ganzes Leben lang.“

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