Das Mysterium des Squirtens
Squirt-Flüssigkeit kann vor, während und nach dem Höhepunkt oder sogar ohne Orgasmus ausgeschieden werden. Das Gefühl des Squirtens wird in der Regel aber als ein sehr befreiendes wahrgenommen und mit einem intensiven Lusterlebnis verbunden.
Aktualisiert am Oktober 21, 2023
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The mystery of squirting
Squirting gehört zu den wohl magischsten Geheimnissen der Frau, dass selbst in der Wissenschaft und Medizin noch etwas Forschung bedarf. Vor allem wenn es um die Bestandteile der Squirt-Flüssigkeit geht, die sich hauptsächlich aus Wasser, Harnsäure, Harnstoff, Kreatinin, Natrium und PSA zusammensetzt, bei vielen aber oft in Zusammenhang mit herausgespritztem Urin gebracht wird. PSA oder auch Prostata-spezifisches Antigen ist ein Protein, welches in der männlichen sowie weiblichen Prostata produziert wird und bei Frauen von den Skene-Drüsen stammt, die zwischen Vagina und Harnröhre sowie über dem G-Punkt liegen. Durch die Stimulierung der Skene-Drüsen spritzt ein Sekret aus der Vagina, dass kleine Mengen Urin enthält, aber keinesfalls mit dem Urin beim Wasserlassen verglichen werden kann. Dennoch wird das Gefühl, während Druck auf den Harnröhrenschwamm ausgeübt wird, mit Urinieren assoziiert und das freizügige Loslassen der Squirt-Flüssigkeit zu einer mentalen Hürde für viele Frauen. Warum es sich trotzdem lohnt, diese lustvolle Grenze zu überschreiten und wie du squirten trainieren kannst, erfährst du in diesem Essay.
Squirting und Ejakulation
Eine interessante Tatsache, die mir bei der Recherche zu diesem Thema aufgefallen ist, dass Squirting auch weibliche Ejakulation genannt wird, obwohl dies zwei unterschiedliche Prozesse sind. Während beim Squirting durch Muskelkraft das Sekret aus der Harnröhre und anderen Bereichen herausgespritzt wird, fließt bei der weiblichen Ejakulation Sekret direkt aus der Skene-Drüse, meist während des Orgasmus. Diese Vorgänge können zeitgleich zu einem explosiven Squirt-Orgasmus führen, müssen aber nicht, da Squirten nicht unmittelbar mit einem Orgasmus zusammenhängt. Squirt-Flüssigkeit kann vor, während und nach dem Höhepunkt oder sogar ohne Orgasmus ausgeschieden werden. Das Gefühl des Squirtens wird in der Regel aber als ein sehr befreiendes wahrgenommen und mit einem intensiven Lusterlebnis verbunden.
Auch ich bin bereits in den Genuss des Squirtens gekommen und erinnere mich noch, wie ich beim ersten Mal versucht habe, mich dagegen zu wehren, weil ich Angst hatte vor meinem Partner, den ich nicht mal gut kannte, zu urinieren. Nachdem ich schließlich losließ, konnte ich es immer wieder und seitdem benötigt die Person, mit der ich mich vergnüge, nur eine gewisse Fingertechnik und es spritzt unwillkürlich aus mir heraus, ob ich will oder nicht. Ich persönlich habe großen Gefallen am Squirting gefunden und freue mich, wenn mein Partner diese spezielle Technik besitzt, aber es ist kein Muss. Ab und an probiere ich, mich selbst zum Squirten zu bringen, aber habe festgestellt, dass dies etwas ist, dass ich bisher nicht kontrollieren kann. Manchmal passiert es einfach in Kombination mit klitoraler und analer Stimulation und dann bin ich selbst überrascht, meist tut sich bei einer reinen G-Punkt-Massage allerdings nichts. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die beim Erlernen der Squirttechnik hilfreich sein können.
Squirten lernen
PC-Muskel und Beckenboden stärken
Der Musculus Pubococcygeus (PC-Muskel), auch Schambein-Steißbein-Muskel genannt, ist der Muskel, der die weiblichen und auch männlichen Geschlechtsorgane im Bereich des Beckenbodens umgibt. Dieser Muskel kann beim Urinieren trainiert werden, indem man den Harnfluss absichtlich stoppt. Allgemein lohnt sich ein gutes Beckenbodentraining, um sich mit der weiblichen Kraft zu verbinden und intensivere Orgasmen zu erleben. Dazu gibt es verschiedene Übungen und Kegeltoys.
Harnröhre entleeren
Die Blase vor dem Sex oder dem Masturbieren zu entleeren ist auf jeden Fall hilfreich, da Squirten dem Gefühl des Urinierens nahekommt und du auf der mentalen Ebenen entspannter bist mit dem Wissen, dass deine Blase leer ist. So kannst du dich auf das Gefühl einlassen, ohne zu viel hineinzuinterpretieren.
Experimentiere mit Fingern und geeigneten Toys
Erotikdarstellerin Kali Sudhra hat einen interessanten Video-Guide veröffentlicht und erklärt darin, wie du mit bestimmten Techniken mit Fingern und Sextoys zum Squirt-Orgasmus kommen kannst. Ich habe mir dieses Video selbst vor langer Zeit angeschaut und bin zu neuen Erkenntnissen gekommen. Die Fingertechnik finde ich für mich selbst nicht so einfach umzusetzen, da fehlen mir anscheinend die nötige Kraft und der richtige Winkel, aber mit G-Punkt-Vibratoren und weiteren Stimulationstechniken klappt es doch ab und an.
Finde die richtige Stellung
Die Rückenlage eignet sich hervorragend in Kombination mit einem Partner, der mit der richtigen Fingertechnik den G-Punkt stimuliert und dich möglicherweise zum Abspritzen bringt. Wenn du dich allein und ohne Toys ausprobieren möchtest, empfehle ich dich nicht in diese Position zu begeben, da deine Handgelenke schnell überstrapaziert werden und die Fingerarbeit nicht kraftvoll genug ist. Setz dich dafür lieber aufrecht hin mit einem Knie angewinkelt, sodass du deinen G-Punkt problemlos erreichst und über einen längeren Zeitraum massieren kannst.
Squirt-Erlebnis
Wenn du bereits die intensive G-Punkt-Stimulation mit einem Partner wahrgenommen hast, aber einfach nicht loslassen konntest, empfehle ich dir, dich dem Squirting allein anzunähern. Dafür gönne dir eine ausgiebige Solosession. Schalte Alltagsgedanken ab und mach es dir gemütlich. Eventuell legst du ein Handtuch unter dich, sodass du dich voll und ganz auf das Erlebnis konzentrieren kannst. Benutze Gleitgel und massiere deine Klit in kreisenden Bewegungen, bevor du abwechselnd Zeige- und Mittelfinger in deine Vagina schiebst. Du findest deinen G-Punkt drei bis fünf Zentimeter im Inneren deiner Vagina unterhalb der Bauchdecke. Die Stelle fühlt sich rauer an als der Rest. Wenn du diese Stelle gefunden hast, dann stimuliere sie und beobachte, was es mit dir macht. Übe etwas Druck aus und experimentiere mit deinen Bewegungen. Alternativ kannst du auch einen G-Punkt-Vibrator benutzen und dich zusätzlich mit einem klitoralen Vibrator verwöhnen. Wichtig ist, dass du spielerisch bleibst und selbst herausfindest, was für dich am besten funktioniert. Sobald du das Gefühl hast, urinieren zu müssen, bleib dran und bewege Finger oder Toy schneller vor und zurück, bis du abspritzt.
Ich bin der Meinung, dass, wenn man einmal gesquirtet hat, die Blockade gelöst ist und es dann viel schneller und unbekümmerter passiert. Vielleicht musst du die Erfahrung allein machen, bevor du vor einem Partner komplett loslassen kannst. Squirten ist intensiv und bringt unglaubliche Lustmomente, aber man sollte sich auch darauf einlassen können, dem Partner und sich selbst vertrauen, keine Scheu vor Flüssigkeiten haben und das Erlebnis als etwas Besonderes betrachten, dass nicht ständig passiert und auch kein Muss für die intime Begegnung ist. Nicht umsonst bleibt Squirting ein Mysterium, dass es zu entdecken gilt.